Hier veröffentlichen wir Leserzuschriften von allgemeinem Interesse zu in neueren GBP-Ausgaben behandelten Themen, unabhängig von der Meinung der Redaktion. Auch Nachfragen zu Beiträgen werden hier beantwortet.
Damit Zuschriften auch gelesen werden, sollten sie nicht allzu lang sein, andernfalls behalten wir uns eine Sinn wahrende Kürzung vor. Und denken Sie auch an die übliche Netiquette.
Wenn auch Sie etwas dazu beitragen möchten, schreiben Sie an: leser@gartenbahnprofi.de
Tolle Anlage, die Herr Grundmann da aufgestellt hat. Und eigentlich ein ganz einfaches problemloses System, wie die Standseilbahn über die Ausweiche bewegt wird. Trotzdem ist mir etwas unklar : Das Seil wird in der Rollennut geführt, logisch. Die Seilbefestigung am Wagen trifft auf die Seilrolle, passt aber in die Nut nicht hinein. Und ausweichen kann das Seil/Fahrzeug auch nicht, das würde das Doppelflanschrad verhindern. Wie hat Herr Grundmann das grundsätzliche Problem gelöst? Wie macht es das Original ? Das fragt Werner Krammer
Darauf antwortet unser Autor:
Über genau dieses Problem habe ich mir auch beim Bau Gedanken gemacht. Wie Herr Krammer schon selber sagt, es ist alles recht einfach, und so auch die Sache mit der Befestigung des Seils am Wagen und wie diese Verankerung an der Seilrolle vorbeikommt.
Als Erstes habe ich erkannt, dass der Wagen ein gewisses Gewicht haben muss, nicht nur, um bei der Talfahrt das Seil hinter sich herzuziehen, sondern auch damit er nicht beim Passieren einer Seilrolle seitlich aus dem Gleis gezogen wird. Ein stabiler Stift ist mittig unter dem Wagen und dicht bei der bergseitigen Achse angeordnet. Er ist gerade lang genug, um herunter bis zur Kerbe der Schnurrollen zu reichen. Das Seil ist am untersten Ende befestigt. Die Seilrollen sind seitlich versetzt, so dass sie nicht mit dem Stift in Berührung kommen. Kommt der Stift in die Nähe einer Rolle, hebt er das Seil seitlich aus der Kerbe heraus und passiert die Rolle in einem geringen Abstand, ohne sie zu berühren. Selbst bei der Bergfahrt ist der seitliche Seilzug zu gering, um den Spurkranz über die Schiene zu heben. Bei der Talfahrt ist der Druck noch geringer. Auf Talfahrt hebt der Stift das Seil aus der Rolle und lässt es nach dem Passieren wieder in die Kerbe zurückfallen. Das alles gilt beim Modell wie auch beim Vorbild.
Noch eine Bemerkung: Bei längeren Kurven werden mehrere Seilrollen in kurzen Abständen eingesetzt, um den Umschlingungswinkel an jeder Rolle gering zu halten, dadurch wird der seitliche Seilzug und damit der Druck auf den Spurkranz reduziert. Ich habe noch eine grobe Skizze angehängt, glaube aber, dass der Text alles ausreichend klarmacht. Werner Grundmann
Download der
Skizze zur Seilführung
(Bilddatei jpg)
Als Leser des GBP habe ich mit einiger Freude ihren Bericht zum "Entenmörder", wie die Schmalspurbahn in der Bevölkerung spaßeshalber genannt wurde, gelesen. Da ich aus der näheren Umgebung stamme, war mir diese Bahn seit frühester Kindheit und Jugend als "Beifahrer" im Lkw meines Vaters ein Begriff. Und wann immer eine Tour dort in die Nähe, nach Mosbach oder Richtung Mudau anstand, hielt ich Ausschau woher, an den Bü man die Bahn gerade fahren sah.
Jetzt, im gesetzteren Alter, und da spreche ich wohl für viele andere auch jüngere Gartenbahner, würde ich mich über ein Modell einer der vier Dampfloks freuen. Ich hatte ja damals schon gehofft, dass das von der Fa. Dietz angeleierte Projekt Wirklichkeit werden würde. Schade natürlich, dass dieses Modellprojekt auch von anderen Herstellern nicht mehr aufgegriffen wurde. Hier wäre in erster Linie MLGB zu nennen, um mal ein Lokmodell abseits von Harz, Sachsen oder der RhB, auf den Markt zu bringen, das mit einiger Wahrscheinlichkeit innerhalb eines erschwinglichen Preisniveaus seine Käufer fände.
Für die modellhafte Nachstellung eines Entenmörder-Zuges ist mittlerweile doch auch recht viel Wagenmaterial zum einen noch im Umlauf bzw. durch neuere Wagen und die verschiedenen Rollschemel der einschlägigen Hersteller eine Modellszenerie, zumindest sehr ähnlich, verfügbar. So ließe sich die Schmalspurbahn Mosbach-Mudau als Gartenbahn ohne größeren Aufwand nachstellen und betreiben. Uwe Rexroth
In der Ausgabe 6/2022 hatten wir unsere Leser im Beitrag über den LGB T3 aufgerufen, ihre Meinung zum analogen Betriebseinsatz von rein digital angebotenen Fahrzeugen zu äußern. Hier veröffentlichen wir eine gekürzte Auswahl.
Ich besitze seit 45 Jahren ausschließlich Lokomotiven mit Gleichstrombetrieb. Da ich noch anderen Beschäftigungen nachgehe, die Zeit beanspruchen, denke ich gar nicht daran, die Bahn auf digital umzurüsten. Ich besitze auch keine fest installierte Anlage, sondern baue Gleise nach Bedarf auf. Eine der analogen Lokomotiven, eine Mallet von TrainLine45, habe ich mit integriertem Akku und Funkfernsteuerung ausgerüstet. Weil es mir gut gefällt, von Gleisspannung unabhängig zu sein – zugunsten beliebiger Gleisbilder wie Kehrschleifen oder Gleisdreiecke –, beabsichtige ich, einen älteren Selbstbau-Triebwagen bei Gelegenheit ebenfalls auf Funk mit Akku umzurüsten. Ich würde es begrüßen, wenn die Hersteller ihrerseits nicht nur die Versionen „Digital“ und „Analog“ anböten, sondern regelmäßig auch eine „Funk-Version“. Klaus Welter
Persönlich sehe ich als Analogbahner wenig Bedarf an digitalem Schnick-Schnack. Ich besitze zwar auch digitalisierte Loks, weil es keine andere Möglichkeit mehr gibt einen Sound einzusetzen, nutze sie jedoch nur analog. Meine Anlagen drinnen und draußen bieten gar nicht so viele Möglichkeiten für betriebstechnische Vorteile durch Digitaltechnik. Meine Loks haben analoge Geräusche, die ich abschalten kann, wenn sie nervig werden. Mir reicht es, wenn Dampf aus dem Schornstein kommt. Wenn ich im Keller Doppeltraktion mit Dampf fahre, muss ich meist bald aufhören, weil alles verraucht ist. Da nützt mir Dampf aus Zylinder oder Pfeife nichts. Die Beleuchtung ist bei mir stets eingeschaltet, die Wagen mit Goldcap-Speichern gepuffert. Also alles in allem kein wirklicher Bedarf. Ein Entschluss zur Digitalisierung würde für mich eine enorme finanzielle Anstrengung bedeuten. Thomas Roeding
Aus meiner Sicht sind bei der Produktpolitik von Märklin/LGB nicht nur Analogbahner betroffen, sondern auch jene Digitalfahrer, welche nicht mit dem mfx-System arbeiten. Nach meiner Erfahrung dürften dies wohl der größte Teil der Gartenbahner ausmachen. Wir fahren mit der Z21 von Roco. Da die mfx-Decoder unter DCC immer wieder für Probleme sorgen, überlegen wir, diese durch Zimo- oder ESU-Decoder zu ersetzen. Eine Überlegung, die im Geldbeutel deutlich schmerzt, da man den mfx-Decoder für viel Geld dazukaufen musste. Gerne denke ich an frühere Zeiten zurück, in denen bei LGB drei Varianten erhältlich waren; analog, digital und digital mit Sound. Da konnte man noch wählen, welche Variante bevorzugt wird. Heute wird versucht, die Kunden an das eigene Digitalsystem zu binden. Martin Seiler
Herzlichen Dank für den tollen Artikel über das leidige Thema mfx-Sound im analogen Modus. Was waren das für tolle Zeiten, als es einen analogen Sound gab, der auch im Stillstand seinen Dienst tat und der sich mit einem Potentiometer auf die gewünschte Lautstärke stellen oder mit einem einfachen Schalter auch mal ausschalten ließ. Der Sound der neuen Märklin/LGB-Modelle ist für einen Analogbahner nach kurzer Zeit einfach nur mehr nervig. Sobald keine Spannung auf dem Gleis liegt, hört der Sound abrupt auf, um beim Hochdrehen des Reglers plötzlich in voller Lautstärke anzulaufen. Den Nachbarn freut das auch weniger. Leiser drehen oder gar abstellen ist nicht möglich. Ich habe als Elektroniklaie nur die Möglichkeit gefunden, das Lautsprecherkabel zu ziehen… Nun ist Ruhe mit der Beschallung. Schade, dass ich das auch noch mitzahlen musste. Peter Mimra
Als Analogbahner kauft man bei jedem Triebfahrzeug einen Sounddecoder und Lautsprecher für ca. 200 Euro mit, welchen man eigentlich gar nicht braucht. Die Fahreigenschaften der (digitalisierten) Fahrzeuge im Analogbetrieb lassen doch sehr zu wünschen übrig – lange Verzögerung bei der Anfahrt, schlechte und minimale Regelbarkeit. Dass Märklin/LGB ihren mfx-Decoder in alle Fahrzeuge einbaut, ist aus Herstellersicht verständlich. Fertigungstechnisch begreife ich, dass es für die Montage und die Logistik günstiger ist, nur eine Variante herzustellen. Für alle, die andere Systeme bevorzugen, ist dies mit Mehrkosten und Aufwand verbunden. Mein Wunsch an die Hersteller: die Triebfahrzeuge analog, mit leicht zugänglicher Schnittstelle und Betriebsartenschalter auszuliefern, ähnlich früheren LGB Modellen. Samuel Koch
Nach dem mehr als enttäuschenden (Fahr-)Eigenschaften der VIIK und des T3 im Analogbetrieb habe ich nach Umbau meines T3 beschlossen, keine digitalen Triebfahrzeuge von Märklin/LGB mehr zu kaufen. Mir fällt der Entschluss umso leichter, da ich seit Jahren fast alle meine Triebfahrzeuge selber baue. Markus Rieger
MLGB hat sicherlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung erstellt und dieses Thema intern vielfach diskutiert. Sollten weitere Formneuheiten ebenfalls ohne Poti und Betriebsartenschalter erscheinen, so ist die Entwicklung eindeutig: MLGB beendet das analoge Zeitalter. Ich bin mit dem T3 sehr zufrieden und schätze viele der digitalen Funktionen. Trotzdem finde ich es wichtig, dass der GBP darauf hinweist, dass dieses Modell im analogen Betrieb ohne einen Umbau die Grenze des Zumutbaren übersteigt. Dennoch erachte ich die zugrundeliegende Produktpolitik als richtig. Zuversicht sollte jedoch bereiten, dass auch die Digitaltechnik günstiger und zugänglicher wird. Wer mit dieser noch fremdelt, sollte sich einem der vielen Vereine anschließen. Dort findet man versierte und hilfsbereite Eisenbahner, die gerne beim Einstieg ins digitale Zeitalter helfen. Sebastian Fietkau
Da ich selbst über viele Jahre als Lokführer auf der BR105/106 tätig war, möchte ich Sie bei Ihrem Artikel „Das Gelbe vom Ei“ darauf hinweisen, dass es sich bei dem Anbauteil auf dem Vorbau nicht um eine Antenne handelt. Es ist eine optische Kontrolle (Peilstab) für den Kühlwasserstand. Neben den Kühlerelementen befindet sich in dem Vorbau unter anderem auch der Kühlwasserausgleichsbehälter. Da der Kühlwasserstand nicht anderweitig überwacht wird, gibt es ebendiese optische Kontrolle. Ronny Lorenz