Weihnachtslok: Einstieg für Designbewusste
Piko will neue Zielgruppen erschließen – zum Beispiel mit der Weihnachtslok in Spur G. Die designbewusste Frau ab 40 solle sie unter dem Weihnachtsbaum platzieren, heißt es in einem TV-Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Das Weihnachtslok-Set mit zwei Waggons und Gleiskreis ist wie ein Geschenk verpackt und dürfe damit richtig neugierig auf den Inhalt machen. Die Modellbahn als Deko-Objekt, damit schlage der thüringische Modellbahnhersteller ungewohnte Wege ein, so der MDR. Das Produkt Weihnachtslok sei “eindeutig dazu da, neue Zielgruppen zu erschließen und das vermeintlich eingestaubte Hobby Modellbahn zu entstauben”, so CEO Rainer Landwehr im MDR-Interview, das jetzt auch auf Youtube angesehen werden kann: https://youtube.com/watch?v=AgIWwbedvKo&si=n0Y4iKYAJ75A0JkZ

Und damit die internetaffine Zielgruppe der Neukäufer die Weihnachtslok im Netz auch leicht findet, nutzt Piko eine passende neue Internetadresse: “weihnachtslok.de” lautet sie, einfacher und passender könnte es nicht sein. Denn Schaufenster mit fahrenden Modellbahnzügen haben sich in den Innenstädten längst rar gemacht und kreisen oftmals nur noch in den Erinnerungen derjenigen, die zum angestammten Kundenkreis gehören. Und der braucht (auch erwachsenen) Nachwuchs, der in einem Video von Piko erfährt, wie man so eine Weihnachtsmodellbahn aufbaut.

Damit die Lok nicht nur als fahrendes Dekoobjekt dient, sondern auch einen Mehrwert bieten kann, wenn der Weihnachtsbaum Anfang 2026 auf dem Kompost landet, bietet Piko auch ein Video-Digitalseminar zur nachträglichen Digitalisierung mit Sound und Rauch an. Und spätestens dann soll der technikaffine Mann angesprochen werden, vielleicht auch ab oder um die 40, der den eigenen Familiennachwuchs noch im zeitigen Alter für die Modellbahn begeistern kann.

Auch LGB hat die gute alte Stainz in den Dienst eines Weihnachtsgeschenks gestellt und wünscht „Merry Christmas“. Da wollen wir noch eins drauflegen und als ergänzendes Geschenk einen Klemmbausteinwagen empfehlen, denn solche Bauelemente, vor allem bekannt als Lego, zunehmend aber auch unter dem Label Blue Brixx (mit speziellen Lokomotiv-Sets für die Lego-Eisenbahn), könnten noch weitere Familienmitglieder für das Hobby begeistern. Ein Thema, mit dem sich das Editorial in der neuen Ausgabe 1/2026 des Gartenbahn Profi befasst. Die neue Heftfolge ist in der Abo-Aussendung und ab Freitag, 12. Dezember, auch am gut sortierten Kiosk zu finden.
Wir wünschen jeder Aktion à la “Weihnachtslok”, von welchem Hersteller auch immer, den erhofften Erfolg. Vielleicht helfen unsere Leser mit, den Gedanken und damit das Hobby unters Volk zu bringen. Dass Hersteller von Modellbahnen, aber auch von Modellautos Wege suchen, um neue Zielgruppen zu erschließen, ist gewiss nicht ganz neu. Um die Jahrtausendwende war es die Firma Fleischmann aus Nürnberg, die an viertelseitige Werbeanzeigen in Magazinen wie dem “Spiegel” die Hoffnung knüpfte, dass in manchen Managementetagen nicht nur Bilder die Wände dekorieren, sondern auch feine Vitrinen mit edlen Dampflokomotiven in H0. Und es ist erst ein paar Jahre her, da produzierte der Aachener Modellautohersteller Minichamps Porsche 911er im üppigen Maßstab 1:8 und pries seine Dekoobjekte auf Möbelmessen an. Ob solche Initiativen vom gewünschten Erfolg gekrönt werden oder nicht, man muss es sinngemäß mit dem berühmten Ausspruch des amerikanischen Automobilpioniers Henry Ford halten: “Ich prüfe jedes Angebot, denn es könnte die Chance meines Lebens sein!”

