16. Dezember 2025
HSBSchmalspurbahnen

Finanzspritzen helfen der HSB aus akuter Geldnot

Die Finanzierung der Harzer Schmalspurbahnen ist zumindest für die beiden kommenden Jahre gesichert. Einem Bericht der Deutschen Presseagentur zufolge sei Finanzierung des Unternehmens für die kommenden beiden Jahre und somit auch für die wichtige Phase der Weiterentwicklung gesichert. Zum einen werde das Infrastrukturministerium des Landes Sachsen-Anhalt den bestehenden Verkehrsvertrag über rund neun Millionen Euro jährlich fortführen und damit den Fahrbetrieb sichern. Zum anderen werde das Land Sachsen-Anhalt das Unternehmen bei den laufenden Betriebs- und Investitionskosten mit jährlich rund sieben Millionen Euro unterstützen. Hinzu komme eine Finanzspritze von vier Millionen Euro pro Jahr, die den „Kostendruck abfedern“ soll. Damit wird dem Unternehmen aus der akuten finanziellen Notlage geholfen (der GBP berichtete auch in der Ausgabe 6/2025 ausführlich).

Diese Sofortmaßnahmen stehen allerdings im Zusammenhang mit einigen Hausaufgaben, die dem in Schieflage geratenen Unternehmen auferlegt wurden. Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) betonte, mit der gesicherten Finanzierung der nächsten beiden Betriebsjahre verschaffe man der HSB Luft und ebne den Weg für die „Erarbeitung einer echten Zukunftsperspektive”, so die Ministerin. Und weiter führte sie aus: “Wir werden das Unternehmen nach Kräften dabei unterstützen, sich neu aufzustellen.“

Machbarkeitsstudie für Elektrifizierung

Die finanziellen Zusagen sind allerdings keine Geldgeschenke, sie werden ausdrücklich an mehrere Bedingungen geknüpft. So dürfe der Finanzrahmen der zurückliegenden Jahre während der Laufzeit des Verkehrsvertrages nicht überschritten werden. Außerdem müssten bereits im ersten Halbjahr 2026 verschiedene Einspar- und Sanierungskonzepte erstellt werden, außerdem einen Plan zur grundlegenden Sanierung des Schienennetzes sowie eine Machbarkeitsstudie für dessen Elektrifizierung. Ein Teil der Verkehrsleistung solle dann mit modernen Triebwagen erbracht werden, die allerdings erst verfügbar sein müssen. Im Gegenzug können der Bestand an Dampfloks verringert werden, die der Empfehlung eines Beratungsunternehmens im Harz allerdings präsent bleiben können. Zudem solle ein Konzept für Werkstätten und Betriebseinrichtungen erstellt werden – womit sich die HSB insgesamt grundlegend neu erfinden muss. Ein „weiter so“ könne sich das Unternehmen Harzer Schmalspurbahnen GmbH jedenfalls nicht leisten.

Wie die Analyse einer Unternehmensberatung ergeben hat, weisen sowie die 140 Kilometer lange Gleisinfrastruktur als auch der Fahrzeugbestand so deutliche Instandhaltungsrückstände auf, dass der Weiterbetrieb gefährdet sei. Das Beratungsunternehmen beziffert die bis zum Jahr 2045 erforderlichen Investitionskosten auf rund 544 Millionen Euro, sowie laufende Betriebskosten in Höhe von 253 Millionen Euro, das sind knapp 800 Millionen Euro nach heutiger Rechnung.