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Ge 4/4 II „Malans“ trägt jetzt Pullman-Look

Da ist sie nun, die Ge 4/4 II im Pullman-Look der RhB. Am Abend des 17. September wurde das neu gestaltete Original, die 626 „Malans“, offiziell vor dem Lokschuppen in Landquart vorgestellt. Ein Design, das LGB mit einer Modellvariante seiner Ge 4/4 II umsetzen, aber erst 2025 ausliefern wird. Passend dazu legt die Märklin-Marke die beiden Salonwagen As 1143 und As 1144 sowie den Gepäckwagen D 4051 wieder auf.

Die Musterausführung der LGB-Lok existiert schon einige Monate, denn der schweizerische Verein Pro Salonwagen initiierte die Umgestaltung einer Ge 4/4 II vor allem aus betriebstechnischen Gründen (wir berichteten). Die im Jahre 1931 an die MOB für den Golden Mountain Pullman Express gelieferten vier Salonwagen der ehemaligen Compagnie Internationale des Wagons – Lits CIWL stehen heute als As 1141 – 1144 bei der RhB in Betrieb. Mit dem blauen Krokodil Ge 6/6 I 412 gab es schon einmal eine farblich passende Lokomotive, und auch seit deren Außerdienststellung sind die verbliebenen braunen Ge 6/6 I würdige Zugpferde dieser Salonwagen. Die anstehenden Zugverdichtungen bei der RhB ab kommendem Fahrplanwechsel erschweren jedoch zunehmend den Einsatz der Krokodile vor den Salonwagenzügen. Mit einer schnelleren Ge 4/4 II hingegen, so die Idee des Vereins Pro Salonwagen, könne man den Zug auch künftig im RhB-Netz einplanen und führen.

Und damit der Lokwechsel wie aus einem Guss wirkt, hat die frisch revidierte, aus dem Baujahr 1984 stammende Ge 4/4 II 626 keinen roten Anstrich, sondern das crème-gold-blaue Farbdesign des alpinen „Orient-Express“ erhalten. Und nicht nur das: Wie auf den Salonwagen zu finden, so trägt auch die “Malans” das goldfarbene Logo der Salonwagen mit dem eingravierten lateinischen Lebens- und Reisemotto „festina lente“ – Eile mit Weile, oder: Reise sorgsam und bedächtig.

Die Redewendung wird dem römischen Kaiser Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) zugesprochen, der sie häufig benutzt haben soll. Was er wohl beim Anblick des Salonwagenzuges ausgesprochen hätte? 2010 Jahre nach Augustus’ Tod wird man dem römischen Kaiser nicht auf der Ge 4/4 II 626 “Malans” gedenken. Sondern dem Hauptinitiator der großen, in den Jahren 1997/98 erfolgten Sanierung der RhB Salonwagen. Daher wird Lok 626 im kommenden Jahr einen zweiten Namen erhalten: Alby Glatt (1933–2014). Er stand dem Verein Pro Salonwagen von 1997 bis 2013 als Präsident vor. Insgesamt hat der Verein in den 1990er Jahren fünf bahnhistorisch wertvolle Salonwagen aus den Jahren 1929 und 1931 mithilfe der Bündner Denkmalpflege zu Luxuswagen im Art-Déco-Stil hergerichtet.

Dem abgebildeten LGB-Muster (Art. 28448) fehlen übrigens noch die kopfseitigen Beschriftungen mit der Betriebsnummer 626 – und der Zweitname “Alby Glatt”. Das als Herbstneuheit angekündigte Modell wird ohnehin erst 2025 ausgeliefert. Bis dahin heißt auch das Original so.