Teure Lokkohle: Im Selfkant wird es mehr dieseln
Tief im Westen, wo die Sonne über Deutschland versinkt, da liegt das Selfkant. Und nach dieser Region im Kreis Heinsberg benannt ist die Selfkant Museumsbahn, die an Ostern ihren Fahrbetrieb zur Saison 2025 aufgenommen hat. Auf einem 5,5 Kilometer langen Reststück der einstigen Geilenkirchener Kreisbahn lässt sich so manches Kleinod entdecken, das Anregungen für die Gartenbahngestaltung gibt. Und immer öfter eine Diesellok vor den Zügen, wie im Streckenporträt der aktuellen GBP-Ausgabe 3/2025 dargestellt.
Die Museumsbahn muss bei den Betriebsausgaben sparen, und deshalb kommt künftig häufiger eine Diesellok vor den Zug – oder auch ein Triebwagen. So berichteten es die Museumsbahner dem Westdeutschen Rundfunk und beziffern auch gleich, warum die Dampflok künftig seltener fahren werde: die CO2-Besteuerung und Kosten für den Brennstoff Kohle. Habe vor zwei Jahren für eine Tonne Lokkohle noch knapp 300 Euro bezahlt werden müssen, so wechseln jetzt 800 Euro und mehr für die gleiche Menge den Besitzer. Aus Kostengründen fahre die Dampflok darum nur noch an halb so vielen Tagen wie im Vorjahr.

Dass auch Dieselfahrten ihren Reiz haben und eine Mitfahrt auf Deutschlands westlichster Museumsbahn ihren Reiz hat, schildert unser Mitarbeiter Jürgen Faigle in der vorgenannten Ausgabe. Die Bummelfahrt mit dem Museumszug unternahm er im vergangenen Sommer, als die Diesellok im Einsatz war und die Unterwegsstation Birgden noch ihr altes Umfeld zeigte. Das ist in der verkehrsfreien Winterzeit nämlich modernisiert worden – mit einer neuen Rampe, die nicht nur dem Museums-Güterverkehr dienen kann, sondern auch in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen zu Zustieg in die historischen Wagen erleichtert.

Am 19. und 22. Juni findet bei der Selfkantbahn in Gangelt-Schierwaldenrath übrigens ein Modultreffen in den Spurweiten 2 und 2m statt, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos zur Museumsbahn und ihren Fahrtagen unter www.selfkantbahn.de.
Fotos (2): Jürgen Faigle/GBP