Aufatmen in Sachsen: Geld für die Schmalspurbahnen
Weil Anfang des Jahres ein Fehlbetrag von knapp 4,5 Milliarden Euro im sächsischen Doppelhaushalt prognostiziert wurde, schlug die sächsische Landesregierung einen strikten Sparkurs ein. Somit wäre für die sächsischen Schmalspurbahnen nur noch ein Förderbetrag von etwa zehn Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestanden. Was diese finanzielle Kürzung bedeutet hätte, liest sich in gekürzten Leistungen teilweise so: Die Döllnitzbahn (DBG) hätte ihre Fahrten sowohl im Diesel- als auch im Dampfverkehr um ca. 10 bis 12 Prozent reduzieren müssen. Konkret werden 2025 rund zehn Prozent und im Jahr 2026 etwa zwölf Prozent der Verkehrsleistung gestrichen, auch die beliebten Ferienfahrten wären in diesem Jahr komplett entfallen.
Bei den Zittauer Schmalspurbahnen kündigte SOEG-Geschäftsführer Ingo Neidhardt bei einer Mitarbeiterversammlung Anfang April an, den Betrieb auf der Strecke Zittau – Bertsdorf – Kurort Oybin/– Kurort Jonsdorf in den Monaten Dezember, Januar und März von Montag bis Donnerstag komplett einzustellen. Auch sollten der historische Triebwagen VT 137 322 sowie der „Sachsenzug“ mit der IV K 145 vorläufig abgestellt und überdies drei Mitarbeiter entlassen werden.

Finanzmittel fließen 2025/26 wie vorgesehen
Diese Hiobsbotschaft ist nun vorerst vom Tisch. Im Ende Juni verabschiedeten Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen sind auch die Betriebsmittel für die Schmalspurbahnen enthalten. „Nach anfänglichen – 40 % und zwischenzeitlich – 25 % wurden nunmehr nur – 10 % Kürzung zum prognostizierten Wert für 2025 beschlossen, sowie der gleiche Betrag für 2026. Damit konnte durch intensive Bemühungen das Schlimmste verhindert werden“, teilte jetzt die SOEG mit. Und die Lage hellte sich noch weiter auf. In der Versammlung des Verkehrsverbandes ZVON wurde gar beschlossen, der SOEG die zehnprozentige Kürzung nicht weiter zu reichen, sondern in der Höhe des laufenden Verkehrsvertrags die prognostizierten Mittel ungekürzt und inklusive 1,8 % Dynamisierung zur Verfügung zu stellen. „Damit“, so Ingo Neidhardt, „ist die Zittauer Schmalspurbahn bis auf Weiteres in der Lage, den vollen Verkehr zu erbringen, kann auf Entlassungen verzichten und muss keine Fahrzeuge abstellen.“ Zusätzlich werde über den Zweckverband ZVON auch ein Inflationsausgleich ausbezahlt, der letztlich vom Bund finanziert wird. Dadurch habe auch vor zwei Jahren schon auf eine Reduzierung des Verkehrs verzichtet werden können, die wegen der gestiegenen Energie- und Personalkosten im Raum stand.

Eine gleiche positive Entwicklung gebe es im Übrigen auch bei der Döllnitzbahn zu vermelden, teilte die SOEG mit. Nun gelte es, diese positive Entwicklung zu verstetigen. Insbesondere mit Blick auf den nächsten Doppelhaushalt sei es das Ziel, die Mittel für die Schmalspurbahnen innerhalb der Regionalisierungsmittel zukünftig ungekürzt weiterzureichen.