Krimml – eine Geröllwüste
Weitere Unwetter haben am Montagabend, 16. August, erneut den Pinzgau in Österreich heimgesucht und auch die Pinzgauer Lokalbahn schwer getroffen. Bereits Mitte Juli waren zwischen Niedernsill und Krimml Teile der Trasse unterspült und beschädigt worden. Seither konnte die Endstation Krimml nur noch im Schienenersatzverkehr angefahren werden. Doch auch das ist seit Montagabend vorerst nicht mehr möglich. Nach einem Murenabgang ist der Bahnhof weder auf der Schiene noch auf der Straße zu erreichen, Geröll überdeckt die Gleisanlagen und hat einen Triebwagenzug der Schmalspurbahn völlig eingeschlossen. Zudem sind Teile der Bahnstrecke im Bereich Krimml völlig zerstört worden. Walter Stramitzer, Gartenbahner und Autor des Gartenbahn Profi, ist im Hauptberuf Dienststellenleiter bei der zur Salzburg AG gehörenden Pinzgauer Lokalbahn. Als Eisenbahner aus Passion trifft ihn das Schadensereignis doppelt hart – betrieblich und in der Seele. Und so schrieb er uns: „Anbei ein paar Bilder aus Krimml. Dort wurde der Endbahnhof von einer riesigen Mure erfasst – nach 123 Jahren das erste derartige Ereignis dort. Die Natur zeigt ihre Kraft… Das Positive: Die Stimmung und der Rückhalt aus der Region passen nach wie vor – wir bauen auch das auf – mit ein bisschen Glück mit einem neuen Endbahnhof bei den Wasserfällen – Daumen halten.“ Vielleicht bietet der zwingende Wiederaufbau die Gelegenheit, die Strecke zu verlängern und damit auch touristische Bedürfnisse zu erfüllen.
Der Streckenabschnitt zwischen Zell am See und Niedernsill ist von den Unwetterereignissen nicht betroffen, dort verkehren die Züge nach dem Normalfahrplan.