Pfiffig aufgerüstet: Däppens Spreewald-Sound
Heute mal etwas zum Anhören, auch zum Sehen, weniger zum Lesen. Es geht darum, dass auch alte Schätzchen aus dem Lokregal nicht zum alten Eisen gehören und über die Wintermonate mal in die Digitalwerkstatt fahren könnten. Der Schweizer Heinz Däppen, der sich seit 1989 mit der Großbahn im Garten befasst und seit 1992 mit dem DCC-Protokoll als Digital-Steuerung, entwirft in seiner Firma Sound-Design seit 14 Jahren auch Sounds für kleine Bähnchen. Und obwohl Heinz Däppen Präsident der US G-Scale Friends Switzerland ist, entwickelt er gerne Geräusche für deutsche Lokmodelle – selbst für alte LGB-Lokomotiven, deren Erstausführungen schon auf den Markt gekommen sind, als die analoge Modellbahnsteuerung noch alles beherrschte. Für seinen Youtube-Kanal hat Heinz Däppen eine nachgerüstete Spreewald-Lok auf den Rollenprüfstand gestellt. Das gibt zwar nicht ganz das Erlebnis einer fahrenden Lok wieder, aber dafür hat man das Modell stets im Blick und hört nicht nur jene Geräusche, die Däppen auf Zimo Sounddecoder zu seinen Sound-Projekten komponiert. Und man sieht, was sich selbst aus alter LGB-Elektrotechnik mit dem einfachen Verdampfer im Schlot herausholen lässt. So können alte LGB-Modelle durchaus noch mit dem moderneren Fuhrpark mithalten.
Link: Zum Sound-Video auf Youtube
Und wer doch noch etwas lesen möchte: Die Lok Spreewald erhielt ihren Namen erst nach ihrem Eintreffen beim Deutschen Eisenbahn Verein (DEV, Anlagenplanungs-Thema in GBP 5/2022). Dieser hatte die 1917 von Jung gebaute 1’C-Lokomotive von der Deutschen Reichsbahn der DDR gekauft, welche die Tenderlok unter der Betriebsnummer 99 5633 im Spreewald eingesetzt hatte. “Gerade noch rechtzeitig zum fünfjährigen Bestehen der Ersten Deutschen Museumseisenbahn traf die Meterspurlok am 4. Juli 1971 in Bruchhausen-Vilsen ein”, meldete die Zeitschrift “moderne eisenbahn” in ihrer Ausgabe 9/1971. Vorausgegangen war eine Hauptuntersuchung beim BW Wernigerode-Westerntor, die Probefahrten fanden Ende Juli 1971 auf der Harzquerbahn statt und führten bis Schiercke – damals Endstation, denn die Strecke zum Brocken war aus militärischen Gründen gesperrt.