Keine Fischstäbchen, aber Faust im Harz
Triebwagenfreunde werden sich im Harz derzeit die Augen reiben, denn die beige-roten Fahrzeuge machen sich derzeit rar auf den Gleisen. Zum einen, weil die beiden Fischstäbchen 187 011 und 187 013 wegen Ablauf der Fristen derzeit nicht im Reisezugdienst eingesetzt werden können, zum anderen, weil der Neubautriebwagen 187 016 mit einer neuen Folienverkleidung unterwegs ist und dadurch sein patiniertes Blechkleid verbergen kann. Doch Anlass für die neue Folierung ist die geplante Reihe „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“. Wolfgang von Goethes Literaturklassiker soll in neuer Form auf den höchsten Berg des Harzes zurückkehren. Nicht im Frühjahr, wie das 2020 vorgesehen war, aber coronabedingt nicht umgesetzt werden konnte. Gedulden muss man sich noch bis November, wenn zunächst neun Herbstveranstaltungen auf dem Programm stehen.
Mit Faust auf dem Brocken hat das kommunale Bahnunternehmen aber schon gute Erfahrungen gemacht. 2006 startete mit „Faust – Die Rockoper auf dem Brocken“ ein Gesamtpaket aus Dampfzugfahrt, Aufführung und „teuflischem Mephisto-Mahl“, bis im Herbst 2019 nach 387 Aufführungen mit rund 90 000 Zuschauern der letzte Vorhang fiel. Vier Jahre danach soll er sich wieder öffnen, und dafür wirbt schon jetzt der Triebwagen 187 016 der HSB (Fotos: HSB/Dirk Bahnsen, Jürgen Steimecke).
Ab 3. November wird allerdings nichts aufgewärmt, vielmehr soll ein komplett neues Stück aufgeführt werden: „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ (Lizenz: „FAUST´n´Roll – Rocktheater nach Goethe“). Und das mit einer von Jimmy Gee und Martin Constantin völlig neu komponierten sowie von der Jimmy Gee Band gespielten Musik, welche die Zuschauer mit rockig bis sanften Klängen durch die bunte Show begleiten wird. Regie führt der aus den Vorjahren bekannte Christian Venzke, der auch für die Choreografie verantwortlich zeichnet und als Schauspieler wieder in seiner Stammrolle „Dr. Faust“ auftreten wird. Geblieben ist das Erfolgsrezept aus Goethes originalen Texten, der An- und Abreise im dampfenden „Mephisto-Express“ mit Hexen und Teufeln an Bord sowie dem teuflischen „Mephisto-Mahl“ in der Brockenherberge.
Tickets für die Aufführungen am 3./4./5./10./11./12./17./18. und 19. November sind ab sofort im Internet unter www.hsb-wr.de, telefonisch unter 03943/558-0 sowie in den Verkaufsbüros der HSB erhältlich. Die Preise für den Besuch des Gesamtevents inklusive An- und Abreise im „Mephisto-Express“ und dem „Mephisto-Mahl“ auf dem Brocken betragen 119,66 Euro für die Preisgruppe drei, 125,66 Euro für die Preisgruppe zwei und 129,66 Euro für die Preisgruppe eins.
Wer den Faust-Triebwagen auf die heimische Gartenbahn holen möchte, wir bei Ed’s GartenBahn in puncto Triebwagen fündig, denn der Niederländer bietet ein Modell der Neubautriebwagen 187 016–019 an – in bekannter Lackierung. Fehlt noch ein Anbieter, der die passende Folie für den Triebwagen liefert. Für den 6-Fenster-Wagen gab es das schon… Und gibt es noch, bei MTS-Line für LGB-Wagen.