Benneckenstein: Hauptgebäude ist nicht mehr zu retten
Der Bahnhof Benneckenstein hat schon bessere Tage gesehen. Bald wird man den auch unter Modellbahnern bekannten Holzbau nicht mehr sehen. Er wird dem Erdboden gleichgemacht. Der Abriss des hölzernen Empfangsgebäudes im Bahnhof Benneckenstein sei leider unvermeidlich, erklärte am heutigen Freitag (29.11.) die HSB. “Eine Entscheidung, die uns sehr schwergefallen ist, aber wir sind gezwungen, unserer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen”, bedauerte HSB- Geschäftsführerin Katrin Müller die Notwendigkeit der anstehenden Maßnahme.
Ursächlich hierfür, so Müller weiter, sei der Befall des mittleren Hauptgebäudes mit dem „Echten Hausschwamm“, einem Holz zerstörenden Pilz, der mittlerweile vom gesamten Gebäudetrakt umfassend Besitz ergriffen habe. Dies hätten auch die Ergebnisse eines jüngst von der HSB in Auftrag gegebenen Gutachtens bestätigt. Die Möglichkeit einer Sanierung des im Jahre 1898 eröffneten Gebäudes sei damit ausgeschlossen.
Nebengebäude bleiben erhalten
Vom Pilz und dem bevorstehenden Abriss nicht betroffen sind die Nebengebäude im Bahnhof Benneckenstein. So werden der ehemalige Güterboden sowie das weitere Gebäude am Ende des Bahnsteigs erhalten bleiben. Das Eigentum am Gebäudeensemble in Benneckensteiner Bahnhof wurde per Erbbaurechtsvertrag im Jahre 2005 von der HSB an eine private Firma übergeben, die es einer touristischen Nutzung zuführen wollte. In den Folgejahren führte der neue Eigentümer dann äußerliche Sanierungsarbeiten an dem mittleren Hauptgebäude durch, der Innenbereich blieb allerdings unberührt. Nach der Ende 2011 angemeldeten Insolvenz folgte drei Jahre später die Löschung des dort angesiedelten Unternehmens.
Bereits seit dem Insolvenzzeitpunkt war die HSB juristisch um eine Rückabwicklung des Erbbaurechtsvertrages bemüht, um wieder Zugriff auf die Gebäude zu erhalten, teilte das Unternehmen mit. Dies gelang schließlich erst im September 2024, woraufhin sogleich eine umfassende Begutachtung der Gebäude erfolgte. Mit einem bedauerlichen Ergebnis: Das Hauptgebäude ist nicht zu retten. Der Abriss des Gebäudes soll zeitnah erfolgen. Wie die dann freigewordene Fläche genutzt werden soll, steht noch nicht fest.
Erstmals gilt ein Adventsfahrplan
Vom heutigen Freitag (29. November) bis einschließlich 20. Dezember 2024 gilt den Harzer Schmalspurbahnen erstmalig ein Adventsfahrplan. Auf der Brockenbahn sind nun täglich bis zu sechs Züge bis zum Brockengipfel unterwegs. Betriebsbedingt werden am 30. November einige Züge mit einer historischen Diesellok statt einer Dampflok geführt. Dies betrifft die Fahrten 8903, 8920, 8922, 8923 und 8924.
Die Selketalbahn verkehrt – wie bereits im Oktober – nur auf dem Teilabschnitt Quedlinburg – Gernrode – Alexisbad – Harzgerode. Zwischen Alexisbad und Eisfelder Talmühle ist die Strecke wegen Brückenbauarbeiten noch während der Dauer des Adventsfahrplans gesperrt. Daher entfallen auch auf der Harzquerbahn bis zum 20. Dezember die Fahrten Richtung Selketal.