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Kleinbahn-Haltestelle von Heyn: Toppel ist so typisch

Kennen Sie Toppel? Die Ortschaft hat keinen Bahnanschluss mehr, aber eine wechselvolle Bahngeschichte. In der Prignitz zwischen Glöwen (Anschluss zur Berlin–Hamburger Bahn) und Havelberg gelegen, fuhren dort von 1890 bis 1947 Züge auf Regelspurgleisen. Dann spurte man die Bahnlinie auf 750 mm Schmalspur um, jene Spurweite, in der auch das umfangreiche Prignitzer Kleinbahnnetz betrieben wurde, das in seiner Blütezeit bis zu 100 Kilometer lang war.

Allerdings fand die dann noch bis 1971 betriebe Schmalspurstrecke Glöwen–Havelberg zeitlebens keine direkte Verbindung ans Prignitzer Kleinbahnnetz, obwohl sie diesem zugerechnet wurde. Es fehlte schlichtweg an einer Gleisverbindung zwischen Glöwen und dem Kleinbahnhof Glöwen. An dieser schmalspurigen Inselstrecke lag bis zuletzt auch der Haltepunkt Toppel, den die Modellbau-Werkstatt Heyn jetzt als Gebäude-Bausatz ausliefert.

Nach Fotos von Reiner Heinrich hat Inhaber Sven Binnewald einen Bausatz des Haltepunkts im exakten Maßstab 1:22,5 entwickelt, bestehend aus dem Boden und den Wandbauteilen, die aus Kömatex gefräst sind. Die mitgelieferte, pultartige Dachfläche ist aus verwindungssteifem, wetterfestem Alu-Dibond (Verbundplatten) gefertigt. Die Grundfläche der Wartehalle misst 25 x 15 cm bei einer Höhe von 17 cm. Kleine Ergänzungen wie Bohlen für die Bahnsteigkante, das Bahnhofsschild und ein Fahrplan machen Toppel (Preis 80 €) zu einer stimmigen Kleinbahnhaltestelle, wie sie nicht nur in der Prignitz typisch war. Auch in Sachsen waren sie vielerorts zu finden, an der Weißeritztalbahn wie im Zittauer Gebirge. Anregungen dazu gibt auch unser Beitrag „Sächsischer Charme“ in der Ausgabe 4/2020 zum Wandel eines Stationsgebäudes, inklusive einer Modellbauanregung und -anleitung. Und eigentlich fand man Haltestelle im Stile Toppel an vielen Kleinbahnen – als reinen, offenen Unterstand und mitunter auch mit einem Wärterraum ausgestattet.

Doch zurück zum Heyn-Bausatz des Kleinbahnhaltepunkts Toppel: Wer sich mit der Kleinbahnthematik Prignitz näher beschäftigen will – nicht nur wegen der aktuell 2024 ausgelieferten Prignitz-Version des Wismarer Schienenbusses von LGB –, dem sei ein Blick in die Ausgabe 5/2023 des Gartenbahn Profi empfohlen. Darin findet sich ein 12-seitiges Porträt der Prignitz-Anlage von Hans-Martin Steffen unter dem Titel: „Wo die Störche gerne klappern“.