Andrang für den Lokführerschein
Wie ködert man den Modellbahn-Nachwuchs? Am besten mit einem Handy, mit dem man zwar weder telefonieren, simsen oder chatten kann. Aber lange Züge fahren, Loks pfeifen lassen und Weichen schalten – wann kann man das schon. Beim Griesheimer Gartenbahnfest vor den Toren Darmstadts war das möglich, denn der Sonntag ist bei dieser schon traditionellen Veranstaltung der Familientag schlechthin. Der zweite Vorsitzende der IG, Peter Ting, schätze, dass nahezu 1000 Besucher im Laufe des Nachmittags auf der großen Vereinsanlage aktiv waren. Oder zusahen, wie Kinder aktiv waren und ihren „Lokführerschein“ machten.
Der Nachwuchs konnte auf dem großen Rundkurs unter fachkundiger Anleitung einen der vielfältigen Züge bewegen und erhielt zum Abschluss eine Urkunde ausgehändigt. Dieses tolle Angebot fand soviel Zuspruch, dass sich an der Einlassschranke zur Anlage über einen längeren Zeitraum eine lange Schlange von Lokführer-Anwärtern bildete. Wer hier nicht zum Zuge kam, konnte auf einer 5-Zoll-Gartenbahn, gezogen von einer Echtdampflok, Platz nehmen und mit einem Null-Euro-Ticket seine Runden drehen. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wurde dieses Angebot jedenfalls dankbar angenommen.
Eingeladen hatte die IG Griesheimer Gartenbahner e.V. in Zusammenarbeit mit dem Haus Waldeck, mittlerweile das 12. seiner Art. Der Samstag gehörte hauptsächlich dem Fachpublikum, dem einige Anbieter von Gartenbahnartikeln wie Massoth, MTS-Line und Pawlaks Abstellgleis neben fachlicher Beratung auch eine Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten boten. Traditionell anwesend waren auch die LGB-Freunde Niederrhein, die am Samstag für Fahrtrieb und somit Kurzweil auf der weitläufigen Griesheimer Anlage sorgten. Alles in allem ein Event, das Spaß am Hobby Gartenbahn vermittelte – so soll es dann auch wieder 2023 sein, dann zum 13. Mal. (bs)