V200.1 von Piko: Der rote Brummer ist in Produktion
Die Deutsche Bundesbahn hatte sich noch lange nicht das Rauchen abgewöhnt, doch war der einsetzende Traktionswandel in den 1960er Jahren hin zur elektrischen Zugförderung nicht mehr zu übersehen. Noch hatte der Fahrdraht aber viele Lücken, und wo die Dampfloks nicht durch Elloks abgelöst werden konnten, gab es Raum für die Großdieselloks V200 (BR 220) und ihre stärkere Weiterentwicklung, die V200.1 (BR 221). Letztere hat sich Piko in diesem Jahr als Hauptneuheit vorgenommen und wird die erste Modellvariante als BR 221 150-6 der Epoche IV ausliefern. Und zwar nicht erst im Herbst, wie zuletzt für komplette Formneuheiten üblich, sondern mitten in die Gartenbahnsaison hinein, also ab Ende Juni/Anfang Juli.
Piko überließ dem Gartenbahn Profi auf Anfrage einige Bilder aus dem aktuellen Produktionsstadium. Während die Chassis mit den Antrieben montiert und die Elektronik eingebaut werden, durchlaufen die bereits abgespritzten Gehäuse eine Reihe von Lackier- und Druckvorgängen – und das ist bei der rundlichen Front der V200.1 mit ihrem zweifarbigen Dekor und trennendem Silberstreifen schon anspruchsvoll.


Das Piko-Modell ist nicht zu verwechseln mit dem Modell der BR 220 (V200.0), das Ende 2006 von LGB auf den Markt kam, kurz nach dem Lehmann-Konkurs. Beide Lokbaureihen sehen zwar auf den ersten Blick gleich aus, doch offenbart sich schnell eine Reihe von Unterschieden. So ist die Front der BR 221 steiler, die Anordnung von Lüftergittern abweichend, und nicht nur das. Somit ist das Piko-Modell keine Dublette, sondern als eigenständige Baureihe auch eine sinnvolle Ergänzung auch für alle, die schon eine V200.0 von LGB einsetzen. Die 221 von Piko wird als Analogmodell (37460 / 699 € UVP) sowie mit Piko Sounddecoder (37461 / 850 € UVP) angeboten.

Die Letztgebaute ist Vorbild für Pikos erste 221-Version
Der Gartenbahn Profi bringt in seiner nächsten Ausgabe ein Vorbild-Porträt zur BR 221 und erklärt, warum sie so oft auf Wanderschaft gehen musste und daher in Deutschland herumkam. Auf der Vogelfluglinie wurde sie ebenso eingesetzt wie auf der Emslandstrecke, sie beförderte Schnellzüge im Allgäu und über die Schwarzwaldbahn und packte im Ruhrgebiet kräftig mit an. Bei der originalen 221 150-6 handelt es sich um die letztgebaute Maschine dieser Baureihe, sie wurde am 28. September 1965 der DB übergeben. Ihr Betriebseinsatz währte nur 15 Jahre, denn nach einem 1980 erlittenen Unfall (sie stieß am 24. Mai 1980 in Emden mit 220 038 zusammen) wurde sie nicht mehr aufgearbeitet und 1981 in Bremen verschrottet.

Einen Test der Neuheit und einen Modellvergleich lesen Sie dann in der GBP-Ausgabe 5/2025, die im August erscheinen wird. Im GBP-Blog gibt‘s einen Extrakt unter ProfiPlus auch früher. GBP 4/2025 mit dem Vorbild-Porträt ist ab 20. Juni am Kiosk und im Abo ein paar Tage früher.