DampflokSchmalspurbahnen

Verunfallte IK wird wieder aufgebaut

Die Nachbaulok IK 54 in ihrem ersten Einsatzjahr, September 2009.

Zu ersten Testfahrten wird die im Dampflokwerk Meiningen völlig neu erbaute sächsische I K Nr. 54 in diesen Tagen aufbrechen. Am 4. Juli soll die Maschine erstmals unter Dampf stehend aus eigener Kraft von Radebeul Richtung Radeburg auf die Reise gehen. Mit diesen Worten begann vor 14 Jahren ein Beitrag über den Nachbau der ersten sächsischen Schmalspurlok in der Ausgabe 4/2009 des Gartenbahn Profi. Jetzt steht IK Nr. 54 wieder in Meiningen, total zerlegt. Wann erste Testfahrten wieder stattfinden können, steht noch nicht fest. Bei einem Umfall an einem Bahnübergang der Döllnitzbahn wurde die Lokomotive schwer beschädigt. Bahnfans und die Stiftung Sächsischer Schmalspurbahnen bangten seither, ob und wie der Wiederaufbau gelingen kann. Aber nun steht immerhin dies fest: Die IK wird wieder aufgebaut, aber die Saison 2023 läuft ohne sie.

Dr. Andreas Winkler erläuterte im MDR den Sachstand zum Wiederaufbau der IK. Mit Video

Gemäß aktueller gutachterlicher Kostenschätzung dürfte der Wiederaufbau rund 1,1 Millionen Euro kosten, äußerte sich dieser Tage Dr. Andreas Winkler von der Stiftung Sächsischer Schmalspurbahnen im MDR-Fernsehen. Das Dampflokwerk Meiningen, wohin die derzeit völlig auseinandergenommene Lokomotive zur Begutachtung gebracht worden war, hat inzwischen den Auftrag zur Reparatur erhalten. Und da wird nicht nur ein neues Führerhaus zu bauen sein, auch Rahmen und Kessel erlitten infolge der Kollision mit einem landwirtschaftlichen Gespann Schäden. Die Lok war im September 2022 bei Mügeln während einer Sonderfahrt an einem Bahnübergang gegen ein Traktor-Gespann geprallt. Zwei Menschen im Zug – der Lokführer und ein junger Zugbegleiter – waren bei dem Unfall schwer verletzt worden – über ihre Genesung geht der MDR-Beitrag ebenfalls ein. Auch Wagen der IK-Zuges wurden in unterschiedlichem Ausmaß in Mitleidenschaft gezogen. Der Zugführerwagen 1492 K befindet sich bei Integro in Ostritz zur Reparatur, für die anderen Wagen steht die Abstimmung mit der Versicherung zum weiteren Vorgehen noch aus, teilt die Stiftung mit. Der Zug soll wieder komplett aufgestellt werden und langfristig erhalten bleiben. Dafür sammelt die Stiftung Spenden, denn der technische Ausfall des IK-Zuges bedeutet auch den Ausfall von Einnahmen, die durch Fahrkartenverkäufe erzielt werden.

Die IK 54 im DLW Meiningen, kurz vor der Fertigstellung im Frühjahr 2009.

Der Bau der 2009 fertiggestellten Lokomotive wurde seinerzeit durch Sach- und Geldspenden im Gesamtwert von ca. 788 000 Euro ermöglicht. Für das Dampflokwerk in Meiningen war es gleichzeitig eine große Herausforderung, die bei den verschiedensten Herstellern mit unterschiedlichsten Toleranzen in der Herstellung gefertigten Einzelkomponenten zu einer „richtig funktionierenden“ Dampflok zusammenzubauen. Dass es den Spezialisten wohl gelungen ist, hat sich in 13 Betriebsjahren bestätigt.