19. April 2024
ModellbahnPiko

Piko sucht Rentner, die reparieren können

Rund um die Spielwarenmesse Nürnberg, die in wenigen Tagen beginnt, haben Toy-Themen auch in der allgemeinen Presse Konjunktur, so bei der Bild-Zeitung. Da kommen auch Berichte über Hobbys zum Zug, die gemeinhin braven alten Herren zugeschrieben werden. Dabei geht es wirklich um ältere Herren (oder auch Damen). Der Sonneberger Spielwarenhersteller Piko hat es jetzt geschafft, der Boulevardpresse mit seiner Job-Aktion eine Schlagzeile zu liefern. Und zwar mit dem Nebenjob-Angebot für in der Modellbahntechnik kundige Rentner.

Suche Greise für meine Gleise“, titelt die Bild-Zeitung in ihrem Online-Newsportal. Was der reimende Blattmacher damit umschrieb: Modellbahner mit Erfahrung im Umgang mit Lokomotiven und Zubehör können sich bei Piko etwas dazuverdienen. Denn die Serviceabteilung braucht infolge des Wachstums bei Piko dringend Verstärkung.
Auf der Jobplattform „indeed.com“ findet sich ein vor acht Tagen eingestelltes Stellenangebot von Piko: Rentner aufgepasst! Helfer*in Reparaturabteilung (Teilzeit/520 Euro Basis). Und weiter: „Wenn Sie sich digital auskennen, gut, wenn nicht, auch kein Problem, es gibt noch genug Analogbahner.
Indeed, bzw. in der Tat, Piko hat Personalbedarf. Und sucht im Umfeld von Sonneberg erfahrene Modellbahner, die in der mit sechs Vollzeitkräften nicht mehr ausreichend besetzten Reparaturabteilung Verstärkung leisten können, an ein bis zwei Tagen in der Woche. Erwartet werden Liebe zur Modellbahn, etwas Erfahrung mit Reparaturen oder auch eine gewisse Fingerfertigkeit, besagt die Stellenausschreibung. Das würde das Stammpersonal in der Piko-Werkstatt, zu dem auch der Elektroniker Thomas Müller (22 jung!) gehört, entlasten.
Geboten werden für etwa zehn Senioren ein Zuverdienst zur Pension oder Rente. „Wenn man Zuhause sowieso an der Modellbahn bastelt, kann man hier sogar noch was dazuverdienen“, wird Firmenchef René F. Wilfer zitiert, der im Stellenangebot auch den Hobbykollegen anspricht – nämlich „das gute Gefühl, anderen Modellbahnern wirklich zu helfen.“ Bei Bild heißt es dann plakativ: „Von wegen Abstellgleis: Bei Modellbahnhersteller Piko kommen jetzt Rentner zum Zug!“ Erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet, aber: Zu weit weg sollten sie nicht wohnen. Doch es fährt ja noch die große Bahn nach Sonneberg. Dann können die Rentner immerhin guten Gewissens sagen: Ich fahre der (Modell-Bahn-)Liebe wegen nach Sonneberg.