8. Oktober 2024
Schmalspurbahnen

99 787: Leichtöllok absolviert Lastprobefahrten

Ende Januar fanden an zwei Tagen die Lastprobefahrten der Dampflok 99 787 auf den Strecken der Zittauer Schmalspurbahn statt. Was leistet die auf Leichtölfeuerung umgebaute VIIK? Eine Frage, die angesichts der deutlich verteuerten Lokkohle nicht nur bei der SOEG, sondern auch bei anderen Bahngesellschaften mit regelmäßigem Dampflokbetrieb mit Spannung verfolgt wird (der Gartenbahn Profi berichtete in Ausgabe 2/23 “Kostwechsel für Dampfloks”). Der Umbau erfolgte im Rahmen einer fälligen Hauptuntersuchung. Kernbestandteile der von der Dampflok- und Maschinenfabrik AG (DLM) aus dem schweizerischen Winterthur gelieferten Leichtöltechnik sind die Brennerplatte mit sechs einzelnen Brennern, welche eine hohe Effizienz im Betrieb gewährleisten sollen.

Am 30. Januar startete die Lok bei der allerersten Fahrt zunächst nur in Begleitung eines Traglastenwagens, dann wurde die Zuglast auf zunächst zwei angehängte Wagen, schließlich hingen bei der letzten Fahrt am ersten Tag vier Wagen am Zughaken. Am Mittwoch, 31. Januar, ging die Lok sogar mit bis zu acht Wagen auf die Reise, darunter waren auch vier lange Einheitswagen im Stil der DRG eingereiht. Diese Einheitswagen, bei der SOEG vorbildlich gepflegt, geben auch auf einer Sachsen-Gartenbahn ein hervorragendes Bild ab, wie in der nächsten GBP-Ausgabe 2/2024 zu sehen sein wird. Da stellen wir die Reisewagen K31 und K464 und ihren äußeren Aufbau in 1:20,3 vor, in weiteren Artikeln die Inneneinrichtung sowie den Packwagen.

Die Auswertung steht noch aus, aber ein Beobachter vor Ort hielt für uns fest: „Die Gesichter der Beteiligten sahen sehr zufrieden aus.“ Wir werden sehen. Auch Mitarbeiter des Dampflokwerks Meiningen waren vor Ort, denn dort wurde der Umbau vorgenommen. Und wenn sich die neue Feuerungstechnik bewährt, werden auch andere Bahnbetreiber für einen Umbau in Meiningen anklopfen.

Finanziert wird diese Pilotlokomotive für Sachsen mit Mitteln für dem Kohle-Strukturwandel. Hauptgrund dafür ist eine mögliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes und damit eine bessere Ökobilanz für die Zukunft der Bahn. Zudem hilft die Leichtölfeuerung bei der zunehmenden Trockenheit im Sommer. Auch wenn die täglich verkehrenden Bahnen bei hohen Waldbrandstufen verkehren dürfen, wäre ein Waldbrand für die Regionen ein großes Problem. Die umgebaute Lokomotive soll auch die Gefahr eines von ihr ausgehenden Waldbrandes in Sommermonaten reduzieren. Mit ihrer rauch- und funkenfrei arbeitenden Leichtölfeuerung ermögliche die 99 787 sichere Dampffahrten, selbst bei großer Trockenheit. Ein kleiner Videoclip hat die Vorbeifahrt des Acht-Wagen-Zuges mit den braun-grünen DRG-Wagen festgehalten.(wt/gil)