Frühlingsbeginn: Neuheiten – angekündigt, ausgeliefert
Bald ist April, und dann soll er endlich auch in die alpinen Gärten rollen, der neue RhB-Triebzug Capricorn von LGB. Allerdings noch nicht gleich in voller Länge, sondern zunächst als zweiteilige Grundgarnitur aus Trieb- und Steuerwagen (#23100). Wer es dann vorbildlich vierteilig haben möchte, braucht neben einem weiteren Griff in die Hobbykasse auch etwas Geduld. LGB liefert nämlich die beiden verschiedenen Zwischenwagen nicht zeitgleich aus. Der erste Mittelwagen (#33100) ist laut aktuellem Lieferplan nun für Juni, der zweite (#33150) erst für das dritte Quartal vorgesehen. Ebenfalls erst im dritten Quartal werden die Highend-Dampfloks der RhB-Urtype G 3/4 ausgeliefert, und zwar als Rhätia im Zustand bis 2014, als LD1 im restaurierten Zustand ab 2024 und als “Engadin” im Auslieferungszustand des 19. Jahrhunderts, also Epoche 1. Ursprünglich sollten die Metall-Modelle schon im Frühjahr ausgeliefert werden, doch kommt LGB weiterhin als erster Anbieter auf den Markt, denn die aktuellen Pendants von Kiss sind ohnehin erst für 2024 angekündigt. Die modernisierte Ge 4/4 I RhB mit der Zwei-Fenster-Front kündigt LGB nun für den Mai an (#22042). Schon im April sollte schon die sächsische IVK-Dampflok in Museumsausführung (Epoche I oder VI, #26846) anrollen, aufgelegt zum 130-jährigen Bestehen der Zittauer Schmalspurbahnen (SOEG), siehe Abbildung.
Bei Piko sind zum Frühlingsbeginn ebenfalls schon mehrere Form- und Farbvarianten in die Auslieferung gekommen. Für die Liebhaber der Epoche III, also die 50er und 60er Jahre, stehen Dampflokvarianten im Fokus: das Steppenpferd der Baureihe 24 zeigt sich auch als DB-Lok 24050 mit den großen Wagner-Windleitblechen, das Dreilicht-Spitzensignal ordnet sie der Epoche IIIb zu (#37223). Zeitgleich war auf DR-Gleisen das Original der BR 50 1002 unterwegs, das Piko-Modell kennzeichnen Witte-Bleche und eine geschlossene Schürze (siehe unseren Bilderbogen im Blog zur Modellbahn Mannheim). Und als DB und DR 1994 zur DB AG verschmolzen wurden, trug die Diesellok der DB-Baureihe 218 zu ihrem orientroten Farbkleid je einen Latz in kontrastierendem Lichtgrau (#37512).
Der schwerpunktmäßig in den Nenngrößen Spur 0 und Spur 1 aktive Hersteller KM-1 hat mit der Auslieferung seiner Härtsfeldbahnlokomotiven 11 und 12 begonnen. Die beiden Originale wurden 1913 speziell für die Härtsfeldbahn gebaut und waren hauptsächlich vor Personenzügen im Einsatz, für Güterzüge waren sie auf der steigungsreichen Strecke nicht leistungsfähig genug. Von dieser B-Kuppler-Bauart bietet KM-1 nicht weniger als 11 verschiedenen Ausführungen an, in einem für die Spur 1 gewohnten Detaillierungsgrad: Dazu zählen unter anderem Gehäuse- und Fahrwerksteile aus Messing und Edelstahl, Glockenankermotor, Multiprotokoll-Decoder mit Energiespeicher und Soundmodul, radsynchroner Rauchentwickler mit Zylinderdampf, ein Kardanantrieb mit zäh rollendem und kugelgelagertem Getriebe, Radreifen aus Edelstahl, Radsterne mit beidseitig elliptisch profilierten Speichen, Federpuffer und mehr. Das alles hat auch seinen Preis: 2290 € verlangt der Lauinger Hersteller dafür. Einsetzbar ist der kurze B-Kuppler auf Radien ab 600 mm (R1). Mehr zur Härtsfeld-Museumsbahn, bei der Lok 12 dampft, lesen Sie in einem Vorbild-Porträt im Gartenbahn Profi 2/2023.
Noch etwas warten müssen Freunde österreichischer Schmalspurbahnen auf eine von Ed’s GartenBahn angekündigtes Lokmodell, die Reihe 1099, eine einst als Reihe E speziell für die Mariazeller Bahn entwickelte Elektrolokomotive. Die ab 1910 von den Niederösterreichischen Landesbahnen beschaffte Baureihe stand bis 2013 im Planeinsatz, seither werden einige Loks noch im Touristikverkehr (ÖtscherBär) und im Bahndienstbetrieb eingesetzt. Das sechsachsige Lokmodell basiert antriebstechnisch auf den Modell-Drehgestellen der FO HGe 4/4 II, jeweils zwei Achsen werden von einem Zahnriemen angetrieben. EdGB wird drei Farbvarianten anbieten: rot-beige als Planlok und die Ötscherbär-Sonderlackierungen in Braun und Braun/Goldfarben. Das Gehäuse, aufgesetzt auf eine Bodenplatte aus Edelstahl, wird im industriellen 3-Druckverfahren aus Nylon hergestellt.
(Fotos: Werkbilder EdGB, KM-1, LGB, Piko und GBP/David Groß)