8. Mai 2024
Schmalspurbahnen

Reparierte IK Nr. 54 in Radebeul präsentiert

Hier redet man nicht von Weihnachtswunder, allenfalls von der Weihnachtsüberraschung – und letztlich ist das Gemeinte ein Ergebnis vieler tatkräftiger Hände von engagierten Personen: Der im September 2022 auf der Döllnitzbahn verunglückte Sachsenzug mit der IK steht wieder da, in frischem Glanz und ohne Beulen. Am dritten Adventwochenende konnten das Ergebnis der eifrigen Reparaturbemühungen beim Tag der offenen Tür auf dem Areal der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen in Radebeul besichtigt werden, einschließlich der aus dem Dampflokwerk Meiningen zurückgekehrten IK Nr. 54, dem Nachbau der ersten sächsischen Schmalspurlok. Am 9. November stand die von IG Preßnitztalbahn betriebene IK erstmals für kurze Probefahrten unter Dampf, wie man auf diesem kurzen Video der Stiftung sehen kann. Aber bevor die ersten Einsätze der Lok 2024 wieder in den Fahrplan aufgenommen werden können, sind noch einige Lastprobefahrten erforderlich, die zur Vorbereitung der formalen Abnahme dienen und voraussichtlich auf der Preßnitztalbahn durchgeführt werden. Wenn alles klappt, besteht Hoffnung, dass die IK Nr. 54 zu Ostern wieder für Sonderfahrten Verfügung steht und die LGB-Modelle von Lok und etlichen Wagen wieder betriebsfähige Vorbilder haben.

Aber nicht nur die Lok, auch einige Wagen des IK-Zuges sind bei der Kollision des Zuges mit einem landwirtschaftlichen Gespann teils schwer beschädigt worden. Fertig repariert sind der Bänkelwagen 4333K, der Doppelwagen 8K/25K und die Personenwagen 121K und 107K. Anfang 2024 soll dann auch der Zugführerwagen 1462K seine letzten Blessuren abgelegt haben, er wird derzeit in Zittau neu lackiert und beschriftet.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass inzwischen auch das teils schwer Lokpersonal wieder weitgehend genesen ist. Gerichtlich ist die Schuldfrage geklärt, danach wird dem Fahrer des landwirtschaftlichen Gespanns angelastet, an einem unbeschrankten Bahnübergang der Döllnitzbahn den Vorrang des Dampfzuges missachtet zu haben, wodurch die Lok mit einem schweren Anhänger kollidierte. Noch nicht abgeschlossen sind die versicherungsrechtlichen Vorgänge – die Stiftung als Eigentümerin geht davon aus, dass sämtliche Kosten für die Wiederherstellung der historischen Zuggarnitur übernommen werden.  gil/Fotos: RM