Schmalspurige DRG-Einheitswagen als Druckprojekt
Noch wenige Tage bis zum Gartenbahntreffen im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen am Wochenende 25./26. Mai – und bis zur Vorstellung eines neuen Leserprojekts durch den Gartenbahn Profi. Die schmalspurigen DRG-Einheitswagen, wie sie museal bei der SOEG in Sachsen erhalten und eingesetzt werden, entstehen als 3D-Modellbauprojekt. Daran sollen auch Modellbauer teilhaben können, die über keinen 3D-Drucker verfügen und wie gewohnt mit Bastelmesser, Feile, Klebstoff und Farbsprays umgehen können.
Moderne Modellbautechnik macht es möglich: Die langen schmalspurigen DRG-Einheitswagen entstehen als 3D-Projekt. Was unser Mitarbeiter Wolfgang Thum derzeit in drei aktuellen Folgen des Gartenbahn Profi auf Grundlage früherer Teilesätze von Strauß Modellbahn vorstellt, können Leser des GBP demnächst nachbauen. Schon die ersten zwei von drei Beitragsfolgen haben ein großes Interesse unter Modellbahnern geweckt.
Unser Leser Jens Heinke ging einen Schritt weiter und hat sich daran gemacht, die Einheitswagen für die Gartenbahn auf 45-mm-Spur neu zu konstruieren. Und zwar so, dass die langen Wagen auch gekuppelt durch den R1 fahren können und sich mit den Sachsenwagen von LGB optisch bestens kombinieren lassen. In der Länge sind die Einheitswagen von Jens Heinke maßstäblich in 1:22,5 nachgebildet, damit erreicht der Wagenkasten einschließlich Bühne eine Länge von 560 mm. In der Höhe ist der Wagen in ca. 1:20 umgesetzt. Die Konstruktion sieht vor, die Drehgestelle der LGB-Sachsenwagen zu verwenden, das vereinfacht den Modellbau und macht den Betrieb sicherer. Kombinierbar sind die Wagen mit den kleinen Rädern von Bachmann, so liegt der Wagenkasten vorbildlich tief und die Höhe über Dach gerät nicht zu groß.
Die Bilder vom ersten Druckmuster zeigen den Wagen K466, ein Reisezugwagen 3. Klasse mit Holzbestuhlung. Der kommt natürlich nicht komplett aus dem 3D-Drucker, sondern in Teilen wie Fahrwerksrahmen, Grundplatte, Dach, geteilte Seitenwände, Fronten, Türen, separate Fensterrahmen, Holzlattensitzbänke und etliche Anbauteile. Die Fensterrahmen als Extra-Teile zu drucken hat den Zweck, dass diese separat viel leichter lackiert werden können, und zwar so, wie dies im Beitrag über die Wagenbausätze in GBP 2 und 3/2024 beschrieben worden ist. Drucker, die Druckbettgröße bis 30 cm Druckbreite verarbeiten können, sind für die Druckdaten geeignet (siehe auch Info-Kasten), denn die Seitenwände der Wagenkästen werden aus zwei Druckteilen aufgebaut. Verklebt werden die Bauteile z.B. mit UHU Hart Kunststoff.
Schon weitgehend abgeschlossen sind die Konstruktionen der Wagen K 466 (3. Klasse, 8 Seitenfenster) und K31 (2. Klasse, 7 Seitenfenster), der Packwagen wird noch folgen. Der Gartenbahn Profi wird ein gedrucktes Muster im Rohbauzustand an seinem Stand in Bochum Dahlhausen vorstellen. Wir sind gespannt auf die Resonanz unserer Besucher – dies wird die Entscheidung, wie wir die Wagenmodelle anbieten werden – ob als reine Druckdaten oder in ausgedruckter Form. Druckdienstleister finden sich übrigens inzwischen immer zahlreicher und in erreichbarer Nähe.
Infos zum vorgestellten 3D-Modellbauprojekt
- Druckertyp: Creality K1Max
- Nozzle: 0,4 mm
- Schichthöhe: 0,1 oder 0,2 mm
- Druckbettgröße: 300 x 300 mm
- Material: Extrudr Greentec Anthrazit
- Drehgestelle: LGB E 138544
- Räder: Bachmann 92422
- Kleber: UHU Hart Kunststoff
Mehr zum Thema in der nächsten GBP-Ausgabe 4/2024 und für Profi-Plus-Leser demnächst auch hier.